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SCRUM einfach erklärt: Agilität für komplexe Projekte effektiv nutzen

In einem früheren Beitrag haben wir die Unterschiede zwischen dem SCRUM-Framework und einem klassischen Projektmanagementansatz beleuchtet und erklärt, wann und warum sich SCRUM besonders gut eignet. Nun möchten wir uns intensiver mit dem Vorgehen im SCRUM auseinandersetzen und die verschiedenen Meetings sowie die Struktur des SCRUM-Prozesses genauer betrachten.



Was ist SCRUM und warum nutzen wir es?

SCRUM ist ein agiles Framework, das ursprünglich in der Softwareentwicklung entstand und mittlerweile in vielen Branchen genutzt wird, die Flexibilität und schnelles Feedback benötigen. Während klassische Projektmanagement-Ansätze oft linear verlaufen, arbeitet SCRUM iterativ in kurzen, festgelegten Phasen, den sogenannten Sprints. Jede Etappe endet mit einem überprüfbaren Zwischenergebnis, das die Möglichkeit zur Anpassung und schnellem Feedback bietet. Das iterative Vorgehen ermöglicht, das Produkt schrittweise zu verbessern und dabei auf Veränderungen einzugehen.


Beispiel: Stellen Sie sich vor, ein Team arbeitet an einer neuen App. Statt die App monatelang im Verborgenen zu entwickeln, entwickelt das Team in jedem Sprint eine einzelne Funktion, z. B. die Benutzeroberfläche oder die Login-Funktion. Nach jedem Sprint wird das Ergebnis überprüft und Feedback eingeholt, sodass das Team die App schrittweise verbessert und anpasst.


Die Rollen im SCRUM Framework

SCRUM sieht drei zentrale Rollen vor, die für eine effektive Zusammenarbeit notwendig sind:


  1. Product Owner: Der Product Owner ist für die Vision und den wirtschaftlichen Erfolg des Produkts verantwortlich. Er erstellt und pflegt das Product Backlog, priorisiert die Anforderungen und stellt sicher, dass das Team an den wertvollsten Features arbeitet. Zusätzlich kommuniziert er regelmäßig mit Stakeholdern und integriert deren Feedback in die Produktentwicklung.

  2. Scrum Master: Der Scrum Master ist Coach und Unterstützer des Teams. Er sorgt dafür, dass SCRUM-Prinzipien eingehalten werden und das Team effizient arbeiten kann. Er moderiert Meetings, beseitigt Hindernisse und unterstützt das Team in seiner kontinuierlichen Verbesserung. Zusätzlich schult der Scrum Master sowohl das Team als auch die Stakeholder in agilen Methoden und fördert eine Kultur der Zusammenarbeit.

  3. Entwicklungsteam: Das Entwicklungsteam besteht aus Fachkräften, die die Anforderungen des Product Owners umsetzen. Es arbeitet eigenverantwortlich, plant seine Aufgaben selbstständig und trifft alle technischen Entscheidungen, um das Produktinkrement termingerecht und in hoher Qualität zu liefern.


Der SCRUM-Zyklus und die Meetings

Der SCRUM-Zyklus gliedert sich in regelmäßig wiederkehrende Sprints, die in vier wesentliche Meetings unterteilt sind, um den Arbeitsfluss zu strukturieren und die Zusammenarbeit zu optimieren:


  1. Sprint Planning: Zu Beginn jedes Sprints plant das Team den kommenden Sprint. Der Product Owner stellt die wichtigsten Anforderungen aus dem Product Backlog vor, und das Entwicklungsteam wählt die Aufgaben aus, die es innerhalb des Sprints umsetzen kann. Gemeinsam legt das Team ein Sprint-Ziel fest und erstellt einen Plan.


    Praxistipp: Realistische Ziele und eine Pufferzeit für unvorhergesehene Hindernisse erleichtern das Einhalten des Sprint-Plans. Eine Timebox für das Meeting (z. B. maximal 2 Stunden bei einem zweiwöchigen Sprint) hilft, fokussiert zu bleiben.


  2. Daily Stand-up (Daily Scrum): Das Daily Stand-up ist ein kurzes, tägliches Meeting, bei dem alle Teammitglieder ihren aktuellen Stand teilen, mögliche Hindernisse identifizieren und die nächsten Schritte planen. Der Scrum Master unterstützt optional, um Blockaden zu beseitigen.


    Praxistipp: Ein effizientes Stand-up lässt sich im Stehen auf 15 Minuten begrenzen. Jeder beantwortet die drei Fragen: „Was habe ich gestern erreicht? Was plane ich heute? Gibt es Hindernisse?“


  3. Sprint Review: Am Ende jedes Sprints stellt das Entwicklungsteam das Produktinkrement im Sprint Review vor, und Stakeholder haben die Möglichkeit, Feedback zu geben. Der Product Owner bewertet die Ergebnisse im Hinblick auf das Gesamtziel und bespricht eventuelle Anpassungen.


    Praxistipp: Das Inkrement interaktiv, z. B. durch eine Live-Demo, zu präsentieren, erleichtert das Verständnis der Stakeholder und schafft eine fundierte Basis für Feedback.


  4. Sprint Retrospective: Abschließend reflektiert das Team im Rahmen der Retrospektive über die Zusammenarbeit und den Arbeitsprozess. Hier werden Verbesserungspotenziale identifiziert und Maßnahmen zur Optimierung beschlossen.


    Praxistipp: Abwechslungsreiche Retrospektive-Formate, wie „Start, Stop, Continue“, fördern die Kreativität und Offenheit. Es ist wichtig, die beschlossenen Maßnahmen in den nächsten Sprints konsequent umzusetzen.


Ausblick: In unserem nächsten Artikel zum Thema Projektmanagement werden wir uns näher mit der Projektplanung beschäftigen.


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