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AutorenbildSchüberl Consulting

BPMN 2.0: Prozesse visuell und standardisiert modellieren – Theorie und Praxis

Prozessmodellierung ist ein zentrales Element jeder erfolgreichen Prozessoptimierung. Dabei ist es wichtig, eine Sprache zu nutzen, die für alle Beteiligten verständlich ist – von Fachexperten bis zu IT-Spezialisten. BPMN 2.0 (Business Process Model and Notation) bietet einen standardisierten Ansatz zur grafischen Darstellung von Geschäftsprozessen. Dieser Beitrag erklärt, was BPMN 2.0 ist, warum es nützlich ist, und wie es in der Praxis zur effektiven Visualisierung von Prozessen angewendet werden kann.


Was ist BPMN 2.0?

BPMN 2.0 ist eine international standardisierte Notation zur grafischen Darstellung von Geschäftsprozessen. Sie ermöglicht es, Prozesse klar und verständlich abzubilden, unabhängig von ihrer Komplexität. BPMN 2.0 verwendet eine Reihe von standardisierten Symbolen und Regeln, die sowohl von Fachanwendern als auch von IT-Spezialisten verstanden werden.


Die wichtigsten Elemente von BPMN 2.0

Ereignisse (Events): Diese kennzeichnen Start-, Zwischen- und Endpunkte eines Prozesses. Ein Beispiel ist das Eintreffen einer Bestellung (Startereignis) oder der Versand des Produkts (Endereignis).


Aktivitäten (Activities): Arbeitsschritte oder Aufgaben, die im Prozess durchgeführt werden, wie z. B. das Bearbeiten einer Bestellung oder das Verpacken eines Produkts.


Gateways: Entscheidungspunkte im Prozess, an denen alternative Pfade eingeschlagen werden. Diese zeigen an, ob eine Bestellung genehmigt oder abgelehnt wird.


Verbindungen (Flows): Diese verbinden Ereignisse, Aktivitäten und Gateways und zeigen den Prozessfluss.


Pools und Lanes: Pools repräsentieren Organisationen oder Abteilungen, während Lanes spezifische Rollen oder Teams darstellen. Diese helfen dabei, Verantwortlichkeiten innerhalb eines Prozesses klar zuzuweisen.



BPMN 2.0 hat den Vorteil, dass es als universelle Sprache zwischen Geschäftsanalysten und IT-Fachleuten fungiert. Dies verbessert die Verständlichkeit und sorgt dafür, dass Geschäftsanforderungen reibungslos in technische Implementierungen überführt werden können.


Warum BPMN 2.0 wichtig ist

BPMN 2.0 ist ein unverzichtbares Werkzeug für die Prozessanalyse, Optimierung und Automatisierung von Abläufen. Dank der grafischen Darstellung schafft es Transparenz und erleichtert das gemeinsame Verständnis zu einem Prozess.


Die Vorteile von BPMN 2.0

  • Standardisierte Darstellung: BPMN 2.0 ermöglicht es, Prozesse einheitlich darzustellen, was die Zusammenarbeit zwischen Teams verbessert.

  • Klarheit und Transparenz: Durch die Visualisierung von Prozessen lassen sich Abläufe leicht nachvollziehen und analysieren.

  • Optimierungspotenzial: Die grafische Darstellung macht Ineffizienzen im Prozess sichtbar.

  • Automatisierung: BPMN 2.0 bildet die Grundlage für Workflow-Systeme, die automatisierte Prozesse ermöglichen.


Anwendung von BPMN 2.0 in der Praxis

Um BPMN 2.0 erfolgreich anzuwenden, sind klare und strukturierte Schritte erforderlich. Hier eine praktische Anleitung, wie BPMN 2.0 im Unternehmen eingesetzt werden kann:

  • Prozessrahmen festlegen: Zunächst sollte der Triggerpunkt, also der Auslöser des Prozesses, sowie der Endpunkt definiert werden. Der Trigger könnte etwa das Eintreffen einer Kundenanfrage sein, der Endpunkt die vollständige Bearbeitung der Anfrage. Dies schafft einen klaren Rahmen und stellt sicher, dass der Prozess vollständig abgebildet wird.

  • Hauptschritte identifizieren: Es wird eine Liste der zentralen Aktivitäten und Ereignisse im Prozess erstellt. Zunächst sollte der Fokus auf die wichtigsten Schritte gelegt werden, die nach Bedarf weiter detailliert werden können.

  • Gateways verwenden: An Entscheidungspunkten werden Gateways eingefügt, um alternative Prozesspfade oder Entscheidungen darzustellen. Ein Beispiel wäre ein Entscheidungspunkt, an dem eine Bestellung geprüft und entweder genehmigt oder abgelehnt wird.

  • Verantwortlichkeiten zuweisen: Durch die Nutzung von Pools und Lanes werden Verantwortlichkeiten klar strukturiert. Dies ermöglicht eine übersichtliche Darstellung von Prozessen und weist bestimmten Rollen klare Aufgaben zu.

  • Verbindungen herstellen: Alle Aktivitäten, Ereignisse und Gateways sollten durch Verbindungen in der richtigen Reihenfolge verknüpft werden, um den Prozessfluss darzustellen.

  • Validierung und Optimierung: Nachdem der Prozess modelliert wurde, ist es wichtig, ihn in einem Workshop mit allen relevanten Stakeholdern zu überprüfen. So können Schwachstellen erkannt und der Prozess optimiert werden.


Beispiel für ein BPMN 2.0-Diagramm: Bestellprozess

Um BPMN 2.0 besser zu veranschaulichen, wird hier ein einfacher Bestellprozess beschrieben. Dieser Prozess reicht vom Eintreffen einer Bestellung bis zur Auslieferung des Produkts.




Dieses BPMN 2.0-Diagramm zeigt, wie klar und strukturiert Prozesse durch die Verwendung von Ereignissen, Aktivitäten und Gateways dargestellt werden können.


Ausblick: In unserem nächsten Artikel zum Thema Geschäftsprozesse werden wir uns näher mit Prozesslandkarten beschäftigen.


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